Bettine von Arnim und Goethe
Datum + Uhrzeit: 09/05/2022, 19:00 - 20:00
Ort: Aula der Volkshochschule Altenburg
Referent: Reinhard Griebner, Autor, Berlin
Bettine von Arnim (1785 – 1859) zählt zu den bedeutendsten Vertreterinnen der deutschen Romantik. Sie betätigte sich als Schriftstellerin, Zeichnerin und Komponistin. Schlagartig bekannt machte sie vor allem eine Publikation, nämlich die Herausgabe ihres Briefwechsels mit Deutschlands Dichterfürst Johann Wolfang von Goethe.
Immer wieder sucht die „Wolkenschwimmerin“ Bettine die Nähe zu Goethe, verstrickt ihren Genius zwischen 1807 und 18011 in einen Briefwechsel und macht ihm Avancen. Wie weit sie dabei zu gehen gedenkt, vertraut sie ihrem Freund Ludwig Tieck an: „Vom Goethe muss ich um jeden Preis ein Kind haben – das muss ein Halbgott werden.“ Im September 1811 kommt es in der Weimarer Zeichenschule jedoch zu einem skandalösen Auftritt, Frau von Arnim und Christiane von Goethe geraten sich vor aller Augen in die Haare. Für diese Art von öffentlicher Aufmerksamkeit ist der Geheime Rat ganz und gar nicht empfänglich. Er schlägt sich auf die Seite seiner Angetrauten, für die Wahlberlinerin Bettine gilt am Frauenplan ab sofort Hausverbot. Die will nicht wahrhaben, dass sie den Bogen überspannt hat. Sie macht sich ihren eigenen Vers auf das Handgemenge mit Christiane und lässt verlauten, sie sei von einer „toll gewordenen Blutwurst“ gebissen worden.
Reinhard Griebner liest aus dem von ihm und Karoline Griebner geschriebenen Buch „Bettine von Arnim in Weimar“, erschienen in der Reihe Stationen des Morio Verlags Heidelberg.
Reinhard Griebner, geboren 1952 in Görlitz, legte in Berlin sein Abitur ab und erwarb einen Facharbeiterbrief als Maschinenbauer. Anschließend studierte er in Leipzig Kulturwissenschaften und Journalistik. Von 1975 bis 1981 arbeitete er beim Fernsehen der DDR als Redakteur und Autor, mehrere Jahre lang moderierte er die Sendung Kulturmagazin. Danach verließ er die Anstalt und war als freiberuflicher Autor tätig.
Nach den politischen Veränderungen in der DDR kehrte er zum Deutschen Fernsehfunk zurück und setzte sich dort als stellvertretender Chefredakteur und Hauptabteilungsleiter Publizistik für eine demokratische Erneuerung des Senders ein. Von 1992 bis 2010 arbeitete er für den Ostdeutschen Rundfunk Brandenburg (ORB) und den Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb). Seither widmet er sich wieder ausschließlich dem Schreiben.
Zuletzt erschienen: Am toten Punkt (Erzählungen), Morio Verlag Heidelberg, 2019.
Eintritt
Gäste 6,- € | Mitglieder frei