Goethes Hausgärten in Weimar
Datum + Uhrzeit: 08/03/2021, 19:00
Ort: Aula der Volkshochschule Altenburg
Zwischen Nutzgarten und Laboratorium.
+++ Entsprechend der neuen Thüringer Sonderverordnung zur Eindämmung der Corona-Pandemie (https://www.tmasgff.de/covid-19/sonderverordnung) ist der Vortrag verschoben. Neuer Termin ist der 19. Juli 2021. +++
Referentin: Angelika Schneider, Weimar
Johann Wolfgang von Goethe als Garten- und Pflanzenfreund – das ist eine der weniger bekannten Seiten des Dichters und Staatsmanns. Dabei beschäftigte er sich Zeit seines Lebens intensiv mit Gärten, Botanik und Pflanzenkultur. Auch sein literarisches Werk ist durchdrungen von Garten- und Pflanzenbezügen. Den Weg zur Botanik fand Goethe über den Besitz zweier Gärten, in denen er erste wissenschaftlichen Beobachtungen durchführen konnte und die ihm zudem Anschauungs- und Versuchsmaterial für seine Naturstudien und Experiment lieferten. In seinen botanischen Studien nahm die Betrachtungen der Pflanzengestalt eine besondere Rolle ein. Über seine Erkenntnisse veröffentlichte er 1790 die Schrift „Versuch die Metamorphose der Pflanze zu klären“. Seine weiterführende Forschung für die wissenschaftliche Morphologie war wegweisend. Es folgten Untersuchungen zur Spiraltendenz. Goethes Hausgärten dienten den verschiedensten Belangen. Bei alledem kamen aber auch die Tafelfreuden aus den Gärten nicht zu kurz. Dieser Beitrag widmete sich zwei der Gartenfunktionen, nämlich dem Anbau von Obst und Gemüse und der Rolle des Gartens als wissenschaftliches Beobachtungsfeld. Wenn man heute die Gärten in Weimar besucht, sind die im Titel aufgeführten Aspekte kaum bzw. gar nicht mehr nachzuvollziehen. Dabei hatte der Garten als Quelle für Nahrungsmittel und als botanisches Versuchsfeld zu Lebzeiten Goethes eine gleichberechtigte Rolle neben den anderen Funktionen. Anhand des reichen Quellenmaterials können wir uns heute von Goethes Gärten zwar kein vollkommenes, so doch immerhin ein detailreiches Bild machen und erhalten einen interessanten Einblick in einen privaten, in vielerlei Hinsicht normalen bürgerlichen Hausgarten dieser Zeit.
Angelika Schneider studierte an der Technischen Universität Dresden Landschaftsarchitektur und arbeitete anschließend in der kommunalen Freiflächenplanung in Berlin-Lichtenberg. 1984 wechselte sie in die Gärtenverwaltung der Nationalen Forschungs- und Gedenkstätten der klassischen deutschen Literatur (NFG) in Weimar. Heute ist sie als Referentin für Gartendenkmalpflege in der Abteilung Gärten der Nachfolgeinstitution der NFG, der Klassik-Stiftung Weimar, tätig.
Eintritt
Gäste 6,- € | Mitglieder frei