Hyazinth und Rosenblüte
Datum + Uhrzeit: 14/03/2022, 19:00 - 20:00
Ort: Aula der Volkshochschule Altenburg
Papiertheater mit Liedern zur Hakenharfe nach dem Märchen von Novalis
Ulrike Richter, Leipzig – Inszenierung, Lesung, Spiel, Gesang, Hakenharfe
Christina Simon, Weißenfels – Bühnenbild
In diesem Jahr jährt sich zum 250. Mal der Geburtstag des frühromantischen Dichters, Philosophen und Naturwissenschaftlers Friedrich von Hardenberg (1772 – 1801), genannt Novalis. Anlässlich des Jubiläums übertragen Ulrike Richter (Gesang, Hakenharfe, Lesung, Spiel) und Christina Simon (Bühnenbild) die Geschichte von Hyazinth und Rosenblüte in ein Spiel aus Wort, Bild und Musik. Diese Collage nähert sich der komplexen gedanklichen, sprachlichen und poetischen Dimension des Märchens und spiegelt den Witz der fantasievollen Erzählung.
Das Märchen „Hyazinth und Rosenblüte“ ist eingebettet in Novalis’ Romanfragment „Die Lehrlinge zu Saïs“ und Höhepunkt und Verdichtung der naturphilosophischen Gespräche der Lehrlinge.
In glücklicher Kinderzeit lebt Hyazinth bei seinen Eltern und mit seiner Freundin Rosenblütchen. Eines Tages erscheint ein alter Mann. Er erzählt Hyazinth von fernen Ländern und vielerlei Sachen, lässt ihn tiefsinnig und zugleich trübsinnig werden und entfremdet ihn von Rosenblütchen. Auf Rat einer weisen Frau bricht Hyazinth auf, um in sehnsüchtiger Liebe die verschleierte Göttin zu suchen und gesund zu werden. Auf seiner Reise gelangt er zu immer mehr Klarheit und Einsicht in die Natur. Als er die Gottheit endlich findet und im Traum ihren Schleier lüftet, schaut er … Rosenblüte – und damit auch sich selbst. Der Weg zur liebenden Erkenntnis ist vollendet, und in vollkommenem Glück genießt er mit Rosenblütchen seine Tage.
Farbige Linolschnitt-Collagen der Grafikerin Christina Simon illustrieren spielerisch in ausdrucksstarken Bildern das vielschichtige Märchen. Ulrike Richter hat, dem Dreischritt des Textes folgend, Gedichte, Verspaare und Blütenstaub-Sentenzen von Novalis in die Erzählung eingefügt, mit Melodiezitaten nach Carl Friedrich Zelter, Friedrich und Louise Reichardt und Franz Schubert unterlegt und für Hakenharfe und Gesang bearbeitet. Sie liest den Text, singt Lieder zur Hakenharfe und stellt Bilder im Papiertheater.
Ulrike Richter, geboren in Leipzig, studierte in Dresden Kirchenmusik, bevor sie an der Leipziger Musikhochschule „Felix Mendelssohn Bartholdy“ ein Gesangsstudium absolvierte. Gleichzeitig nahm sie an Kursen und Projekten des „Zentrums für Alte Musik“ Kloster Michaelstein u.a. bei Ludger Remy und Reinhard Goebel teil. Während ihrer Engagements an den Theatern Altenburg und Gera erhielt sie eine Konzertausbildung bei Margret Grund. Seit 1997 ist sie als Konzert- und Oratoriensängerin tätig. Sie war seither an vielen Orten Deutschlands, in Österreich und Belgien zu hören, u.a. mit etlichen Uraufführungen. Mit unkonventionellen Programmen und dem Engagement für unbekannte Kompositionen hat sie sich als Spezialistin frühromantischen Liedgutes etabliert. Sie wirkte bei zahlreichen CD- und Rundfunkeinspielungen mit. Regelmäßige musikalische Führungen in Leipziger Museen mit Gesang und Moderationen zur Kunst- und Kulturgeschichte um 1800 ergänzen ihr vielseitiges Repertoire. Seit 2008 begleitet sie sich selbst auf der Hakenharfe und gestaltet eigene Papiertheaterinszenierungen mit Lesung und Liedern.
Für weitere Informationen siehe: www.musikalischerbrueckenschlag.com
Christina Simon, egboren in Weißenfels, ist eine Suchende, eine Pilgerin mit dem Schnittmesser als Wanderstab. Sie arbeitet überwiegend in der Technik des Farblinolschnittes. In Drei- bis Vierfarbendrucken spielt sie dabei mit versetzten Perspektiven und abgetreppten Figurenumrissen oder mit collageartigen Assamblagen. Ihre Kompositionen zeigen narrative Bildwelten, die bestimmt sind vom schwungvoll kräftigen Weißlinienspiel, dessen Intensität wiederum von der Dominanz reiner Farbflächen aufgenommen und potenziert wird. Der Schatz der christlichen Religion als auch der der griechischen und babylonischen Mythologie ist dabei eine unerschöpfliche Quelle für ihre Themen und motivischen Anleihen. Spolien und Bildzitate werden durch Abstraktion zu neuen Bilderwelten verwandelt. Dadurch hat sie sich unabhängig von Zeitströmungen und Modetrends einen unverwechselbaren Stil erarbeitet.
Für weitere Informationen: www.christinasimon.de
Eintritt
Mitglieder der Goethe Gesellschaft Altenburg haben freien Eintritt.
Nichtmitglieder zahlen 6,- Euro.
Hinweis
Für die Durchführung der Veranstaltung findet die 3-G-Regelung der Thüringer Corona-Verordung Anwendung. Das heißt, die Teilnahme ist nur nach Vorlage eines geimpft- oder genesenen- oder negativ getestet-Nachweises möglich. (Stand: 1.3.2022)
Hier finden Sie das Hygienekonzept der Volkshochschule Altenburg.