Zu Goethes Gedankenreisen nach Lateinamerika und in die Südsee.
Datum + Uhrzeit: 01/09/2025, 18:00 - 19:00
Ort: Kunstgasse 1
mit Dr. Dieter Strauss, ehemaliger Leiter von Goethe-Instituten in Südamerika, Offenbach
„Wie gern möchte ich nur einmal Humboldten erzählen hören“. Ein Stoßseufzer, den Ottilie in den „Wahlverwandtschaften“ ihrem Tagebuch anvertraut. Und der auch für Goethe gilt, der immer wieder „Gedankenreisen“ nach Lateinamerika unternommen hat.
Der Vortrag geht Goethes engen Kontakten zu Reiseforschern nach wie dem Weltumsegler Georg Forster und den „Lateinamerikanern“ Alexander von Humboldt, Wilhelm von Eschwege, den Münchenern Spix und Martius oder dem Prinzen Wied zu Neuwied.
Dabei wird deutlich, dass Weimar damals ein Zentrum für die Lateinamerika-Rezeption war. dass Lateinamerika Einfluss auf Goethes Werk hatte und dass er mit seinem Lateinamerikafieber bereits zur literarischen Figur geworden ist.
Am Beispiel der Brasilienexpedition Georg Heinrich von Langsdorffs (1822-1829), die der Referent im Auftrag des Goethe-Instituts wiederholt hat, wird die Arbeitsmethode der deutschen Auswärtigen Kulturpolitik thematisiert.
In vier Kontinenten und sieben Ländern arbeitete der promovierte Germanist Dieter Strauss dreiundreißig Jahre für das Goethe-Institut. Die Reise führte von Amsterdam über Jakarta, Paris, München, Santiago de Chile, São Paulo nach Rabat/Casablanca. Der Schwerpunkt seiner Tätigkeit lag auf Kultur-Projekten wie z.B. der Restaurierung einer alten Salpeterstadt in der chilenischen Atacama-Wüste, dem „Remake“ der Brasilienexpedition des Baron Georg Heinrich von Langsdorff oder einer Ausstellung über die Erlösungsproblematik in Goethes Faust. Strauss lebt heute als freier Referent in Offenbach. Zu dem Vortragsthema erschien 2014 sein Buch „Goethes Wanderjahre in Lateinamerika und der Südsee“.
Eintritt
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