„Peter Schlemihls wundersame Geschichte“
Datum + Uhrzeit: 04/05/2020, 19:00 - 21:00
Ort: Bachsaal Residenzschloss Altenburg
+++ Wegen der aktuellen Gefährdung durch das Coronavirus wird die Veranstaltung verschoben auf den 14. Dezember 2020! +++ Aktuelle Informationen zur Lage im Landkreis finden Sie unter www.altenburgerland.de +++
„Peter Schlemihls wundersame Geschichte“ von Adelbert von Chamisso (1781-1838)
Papiertheater mit Liedern zur Hakenharfe
Ulrike Richter (Leipzig): Lesung, Gesang, Hakenharfe
Peter Schlemihl überließ in einem unbedachten Moment einem höflichen grauen Herrn, dem Teufel, seinen Schatten für ein nie versiegendes Goldsäckel. Der Reichtum erweist sich als trügerisches Glück, denn fortan ist Schlemihl ein Ausgestoßener in jeder Gesellschaft, sobald die Schattenlosigkeit offenbar wird. Nach trostlosen Fehlschlägen bekommt Schlemihl zufällig Siebenmeilenstiefel und reist von nun an um die Welt. In botanischen Forschungen findet er schließlich den Sinn seines einsamen und ruhelosen Lebens.
Das Fantastische tritt in dieser Geschichte nicht als romantische Gegenwelt in Erscheinung, sondern es ist beinahe selbstverständlicher Teil des bürgerlichen Alltags.
Mit der an biografischen Anklängen reichen Erzählung wurde Chamisso berühmt. Aber erst nach seiner eigenen „Reise um die Welt“ und dem Erfolg seiner bedeutenden Naturforschungen konnte er sich etablieren. Seine Heimatlosigkeit als französischstämmiger Adliger, dessen Familie aus Frankreich hatte fliehen müssen, machte Chamisso zur Zeit der napoleonischen Kriege zum Außenseiter. Sein Schicksal verlieh ihm aber einen ungewöhnlich vorurteilsfreien Blick auf Nationalität und Stand. „Peter Schlemihls wundersame Geschichte“ ist auch dadurch bis heute von großer Wahrheit und Aktualität.
Ulrike Richter liest die Geschichte und zeigt im Papiertheater Bilder nach den Illustrationen der ersten Ausgaben, naturkundliche Zeichnungen von Chamissos „Reise um die Welt“ und zeitgenössische Natur- und Schattenbilder. Es erklingen für die Hakenharfe adaptierte Lieder und Gedichte Chamissos.
Ulrike Richter, geboren in Leipzig, studierte in Dresden Kirchenmusik, bevor sie an der Leipziger Musikhochschule „Felix Mendelssohn Bartholdy“ ein Gesangsstudium absolvierte. Gleichzeitig nahm sie an Kursen und Projekten des „Zentrums für Alte Musik“ Kloster Michaelstein u.a. bei Ludger Remy und Reinhard Goebel teil. Während ihrer Engagements an den Theatern Altenburg und Gera erhielt sie eine Konzertausbildung bei Margret Grund. Seit 1997 ist sie als Konzert- und Oratoriensängerin tätig. Sie war seither an vielen Orten Deutschlands, in Österreich und Belgien zu hören, u.a. mit etlichen Uraufführungen. Mit unkonventionellen Programmen und dem Engagement für unbekannte Kompositionen hat sie sich als Spezialistin frühromantischen Liedgutes etabliert. Sie wirkte bei zahlreichen CD- und Rundfunkeinspielungen mit. Regelmäßige musikalische Führungen in Leipziger Museen mit Gesang und Moderationen zur Kunst- und Kulturgeschichte um 1800 ergänzen ihr vielseitiges Repertoire. Seit 2008 begleitet sie sich selbst auf der Hakenharfe und gestaltet eigene Papiertheaterinszenierungen mit Lesung und Liedern.
(Für weitere Informationen siehe: www.musikalischerbrueckenschlag.com
Eintritt
Mitglieder der Goethe Gesellschaft Altenburg haben freien Eintritt.
Nichtmitglieder zahlen 6,- Euro.